Wohnungsnot: Von der Stadt aufs Land? FDP-Mann kritisiert Klara Geywitz
Bauministerin Geywitz rät Großstädtern, auf dem Land nach Wohnraum zu gucken. FDP-Generalsekretär Djir-Sarai kritisiert das scharf. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat Bauministerin Klara Geywitz (SPD) für ihren Vorschlag zum Umzug aufs Land scharf kritisiert. "Die Empfehlung von Frau Geywitz, die Menschen sollten einfach aus Großstädten wegziehen, grenzt an Hohn", sagte Djir-Sarai den Zeitungen der Funke Mediengruppe nach Angaben vom Montag. "Viele Personen sind aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer Ausbildung oder ihres familiären Umfeldes auf Wohnraum in der Stadt angewiesen." Die jüngsten Prognosen zum Einbruch des Wohnungsbaus seien erschütternd, sagte Djir-Sarai. Schon jetzt entstünden viel zu wenig neue Gebäude, viele Menschen in deutschen Städten suchten händeringend nach Wohnraum. Um das Problem an der Wurzel zu packen, müssten endlich die bürokratischen Hürden bei der Schaffung neuen Wohnraums radikal abgebaut werden, forderte der FDP-Politiker. "Daran sollte die Bauministerin mit Nachdruck arbeiten." Geywitz will Menschen zum Umzug in kleinere Städte bewegen Geywitz hatte am Wochenende in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärt, sie wolle die Menschen aufgrund der Wohnungsnot zum Umzug aus der Großstadt ins Umland oder in kleinere Städte bewegen. Dort sei "das Potenzial groß". Neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten auf dem Land böten dabei Homeoffice und Digitalisierung. Mehr dazu lesen Sie hier . Vor allem in den Großstädten herrscht Wohnungsmangel. Die Bundesregierung hatte sich deshalb eigentlich zum Ziel gesetzt, dass 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden, davon 100.000 Sozialwohnungen. Im vergangenen Jahr wurden jedoch nur etwas mehr als 294.000 Wohnungen gebaut. Laut Prognosen des Münchner Ifo-Instituts könne die Zahl der neu errichteten Wohnungen in Deutschland bis zum Jahr 2026 um über 40 Prozent auf lediglich 175.000 sinken.