Pflanzendecke : Bodendecker gegen Unkraut: So entsteht ein undurchdringlicher Pflanzenteppich
Unkraut wird meist erst bekämpft, wenn es sich bereits ausgebreitet hat. Das Entfernen ist jedoch ein nie enden wollender Kreislauf. Um die Störenfriede (im wahrsten Sinne des Wortes) im Keim zu ersticken, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen – und dekorative wie bienenfreundliche Bodendecker pflanzen.
Auch wenn der Name suggeriert, dass Bodendecker nur ebenerdig gepflanzt werden, sind die natürlichen Unkrautbekämpfer vielseitig einsetzbar: Ob im Staudenbeet, an einer Steinmauer entlang oder zwischen den Pflasterfugen – die dichten Pflanzendecken können überall wachsen und kahle Stellen füllen, sodass Wildkräuter gar nicht erst aufkeimen. Und das Beste daran ist: Bodendecker sind nicht nur praktisch, da viele Sorten winterhart und immergrün sind, sondern auch noch schön anzusehen. Vor allem dann, wenn Sie sich für blühende Stauden, Sträucher oder Kletterpflanzen entscheiden. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Pflanzenteppiche vor, die sich für Garten und Terrasse gleichermaßen eignen.
Diese fünf Bodendecker helfen gegen Unkraut
1. Blaue Kissenblumen
Für Beete und Steingärten besonders gut geeignet ist das Blaukissen. Der immergrüne Bodendecker blüht zwischen April und Mai – und das in seiner vollen Pracht. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie eine Vielzahl an Kissenblumen (9 - 12 Stk. je m²) setzen, damit daraus ein flächendeckender Pflanzenteppich entstehen kann. Was den Standort angeht, bevorzugt der winterharte Bodendecker ein sonniges Plätzchen. Dementsprechend macht ihm Trockenheit nicht viel aus. Besonders schön ist auch, dass die blaue Kissenblume als Insekten- und Bienenweide fungiert und somit Mensch und Natur seinen Dienst erweist.
2. Winterharter Efeu
Efeu ist für seine Hartnäckigkeit bekannt – und somit ein idealer Bodendecker gegen Unkraut. Die winterharte und immergrüne Kletterpflanze ist besonders pflegeleicht, sodass Sie nichts weiter tun müssen, als dabei zuzusehen, wie sich der robuste Efeu mit seinen Haftwurzeln zum undurchdringlichen Pflanzenteppich entwickelt. Auch was den Standort angeht, ist der Bodendecker unkompliziert: es genügt ein schattiges Plätzchen. Gut zu wissen ist auch, dass der Efeu nach ein paar Jahren anfängt, im Spätsommer doldenförmige Blüten zu bilden. Diese dienen wiederum Bienen und Insekten als Nahrungsquelle.
3. Blauer Teppichphlox
Nicht ohne Grund heißt dieser Bodendecker Teppichphlox, denn die Pflanzen entwickeln sich im Laufe des Frühjahrs zu einem wunderschönen (in diesem Fall bläulich bis lilafarbenen) Blütenteppich – bis in den Juni hinein. Anschließend bleibt der natürliche Unkrautbekämpfer immergrün und ist somit das ganze Jahr über ein schöner Anblick. Gut zu wissen ist auch, dass der Bodendecker trockenresistent und winterhart ist, das macht ihn zu einem pflegeleichten und anspruchslosen Gewächs. Zudem bevorzugt er einen sonnigen bis halbschattigen Platz, um – im wahrsten Sinne der Bedeutung – seine volle Blüte zu erlangen.
4. Immergrüner Ysander
Auch unter dem Namen Dickmännchen bekannt, eignet sich der Ysander aufgrund seiner dichten Wurzelausläufer als Bodendecker gegen Unkraut. Die dicht wuchernde Pflanze bekommt meist gegen Mai kleine weiße Blüten und dient somit auch Insekten und Bienen als Nahrungsquelle, für den Rest des Jahres ist sie durchgehend grün. Nicht ohne Grund wird Ysander auch als Schattengrün bezeichnet, da er besonders gut an halbschattigen und schattigen Plätzen gedeiht. Damit Unkraut keine Chance hat, sollten Sie für den Bodendecker mindestens neun Einzelpflanzen pro Quadratmeter einplanen – und maximal zwölf.
5. Spanisches Gänseblümchen
Die winterharte Polsterstaude ist ein echter Hingucker, da sich die Blüten zwischen Mai bis in den September erst in einem rosafarbenem Gewand zeigen und anschließend weiß färben. Der insektenfreundliche Bodendecker eignet sich für Steingärten, aber auch zur Flächenbegrünung. Damit sich das spanische Gänseblümchen möglichst schnell flächendeckend ausbreitet und somit Unkraut den Lebensraum nimmt, sollten Sie pro Quadratmeter zwischen neun und zwölf Pflanzen in die Erde setzen. Möglichst an einem sonnigen Standort, ein halbschattiger Platz würde zur Not aber auch funktionieren.
Bodendecker pflanzen: Das gilt es zu beachten
Wenn Sie sich dazu entscheiden, einen Bodendecker gegen Unkraut einzusetzen, sollten Sie die folgende Schritte vorab beachten:
Erstens: Wurzelunkräuter haben die schlechte Angewohnheit, sich in der Erde schnell auszubreiten, selbst wenn sich nur winzige Reste davon noch im Boden befinden. Daher ist es ratsam, die Erde vor dem Bepflanzen durchzusieben – am besten mit einer Grabegabel und einem Gartensieb. So können Sie zuversichtlich sein, keine Wurzeln übersehen zu haben. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie den Boden mit etwas Kompost bedecken und eine Zeit lang warten, ob das Unkraut wieder zu sprießen beginnt. Sollte das der Fall sein, können Sie die Reste entfernen, bevor Sie den Bodendecker einpflanzen.
Zweitens: Möchten Sie in kurzer Zeit einen undurchdringlichen Blütenteppich erschaffen, sollten Sie möglichst kleine Abstände zwischen den Einzelpflanzen wählen. Denn: Je größer der Abstand ist, desto länger dauert es, bis sich der Bodendecker flächendeckend ausgebreitet hat – und somit kein Unkraut mehr nachwachsen kann. Solange das nicht der Fall ist, wachsen die unerwünschten Wildkräuter natürlich weiter und müssen entsprechend regelmäßig wieder gejätet werden. Wichtig hierbei ist jedoch, dass Sie sich an die empfohlene Stückzahl pro Quadratmeter halten, die Ihnen die entsprechende Gärtnerei vorgibt.
Drittens: Bedenken Sie beim Pflanzen von Bodendeckern, dass es seine Zeit braucht, bis diese zu einem flächendeckenden Blütenteppich zusammengewachsen sind. Bis es soweit ist, hat das lästige Unkraut leichtes Spiel – dementsprechend kann es sinnvoll sein, die Pflanzen schon im Herbst in die Erde zu setzen. Dadurch haben sie mehr Zeit, ihre Wurzeln auszubreiten und bis zum nächsten Frühling sämtliche Stellen zu bewachsen, in denen sich normalerweise die ungeliebten Wildkräuter ausbreiten. Dieser Vorsprung ist hilfreich, aber nicht notwendig.
Quelle: Mein schöner Garten
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