CDU stellt sich nach betrunkener E-Scooter-Fahrt hinter Jan Redmann
Der Brandenburger CDU-Spitzenkandidat fährt betrunken E-Scooter und wird kontrolliert. Nach scharfer Kritik von seinen Koalitionspartnern erhält er Unterstützung aus der eigenen Partei. Nach seiner Trunkenheitsfahrt mit einem E-Roller bekommt der Brandenburger CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann weitere Rückendeckung aus seiner Partei. Wie bereits Generalsekretär Carsten Linnemann stellte sich auch der Thüringer Landesvorsitzende Mario Voigt hinter ihn. Er steht wie Redmann im Landtagswahlkampf. "Fehler sind menschlich – entscheidend ist, wie man damit umgeht", sagte Voigt der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf . Er wies darauf hin, dass der Parteifreund den Vorfall selbst öffentlich gemacht hatte. "Hier hat Jan Redmann Größe gezeigt." "Das habe ich schon von meiner Oma gelernt" Zuvor hatte bereits Linnemann Redmanns Umgang mit den Geschehnissen gelobt. "Wichtig ist – das habe ich schon von meiner Oma gelernt: Fehler können passieren, aber man muss dazu stehen – und Fehler dürfen nur einmal passieren und nicht zweimal", sagte Linnemann Welt TV. Redmann ist auch Mitglied des CDU-Bundesvorstands. Der 44-Jährige, der die CDU als Spitzenkandidat in die Brandenburger Landtagswahl am 22. September führen soll, war nach eigener Darstellung in der vergangenen Woche bei einer kurzen Fahrt mit dem Elektroroller in Potsdam nachts mit 1,3 Promille Atemalkohol von der Polizei angehalten worden. Einige Stunden nach der Fahrt informierte er die Medien darüber. Vorall wirft Fragen auf "Mir ist schon klar, dass das gerade ein sehr relevantes, dominantes Thema ist, dass das sicherlich auch den Start in den Wahlkampf belastet", sagte Redmann der Deutschen Presse-Agentur. Bis zur Landtagswahl seien es aber noch rund zwei Monate. "Eine Zeit, die ich nutzen will, um die Menschen von der CDU zu überzeugen." Der Vorfall wirft allerdings weiterhin Fragen auf. Rebmann selbst gibt an, er sei ohne spezielle Begründung gestoppt worden. "Mir haben die Polizistin und der Polizist gesagt, dass es sich um eine allgemeine Verkehrskontrolle handelt", sagte er auf Anfrage. Die "Märkische Allgemeine" berichtete unter Verweis auf einen internen Polizeibericht hingegen, Redmann sei "aufgrund seiner Fahrweise" kontrolliert worden. Von den Brandenburger Koalitionspartnern der CDU kommt scharfe Kritik. SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller stellt die Eignung Redmanns als Anwärter für den Ministerpräsidentenposten infrage, falls sich bewahrheiten sollte, dass es keine Routinekontrolle war. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke sieht erhebliche ungeklärte Fragen und fordert eine lückenlose Aufklärung. In Brandenburg regiert zurzeit eine rot-schwarz-grüne Koalition unter Führung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).