Rückblick & Ausblick: Gesellschaftliche Verantwortung im Jahr 2024
Neben der Organisation des Fußball-Spielbetriebes ist die gesellschaftliche Verantwortung für den Bremer Fußball-Verband (BFV) der Ansporn, die sozialen Potenziale des Fußballs zur Entfaltung zu bringen und dazu beizutragen, dass seine ethischen Werte aus innerer Überzeugung gelebt werden. Dies nicht zuletzt auch aufgrund seiner großen gesellschaftlichen Bedeutung, der medialen Aufmerksamkeit sowie der Begeisterungsfähigkeit bei Aktiven und Fans. Wir haben im Kalenderjahr 2024 Halbzeit: Wir zeigen euch bisher Rückblick auf das bisher geleistete und einen Ausblick auf kommende Projekte im Bereich der Gesellschaftlichen Verantwortung.
Rückblick: Was ist passiert?
JANUAR
Kinderschutzkonzept: Das Jahr startet voller Tatendrang beim BFV. Es wurde gleich ein bedeutender Schritt in Richtung Kinderschutz unternommen und hierzu eine wegweisende Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe gestartet. Gemeinsam gesetztes Ziel ist es, ein umfassendes Kinderschutzkonzept zu entwickeln, das nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Wohlbefinden junger Menschen Fußball gewährleistet. Dafür suchte der BFV fünf Fußballvereine, die sich aktiv an dem Projekt beteiligen und ein eigenes Kinderschutzkonzept erstellen möchten. Durch die Teilnahme an diesem innovativen Programm können die ausgewählten Vereine nicht nur von der Expertise der Kindernothilfe profitieren, sondern auch ihre eigenen maßgeschneiderten Konzepte entwickeln. Neben dem BFV selbst finden sich folgende Vereine für das Projekt: der Bremer SV, der TuS Schwachhausen, der Habenhauser FV, der SV Grohn und Bremen United.
FEBRUAR
Auftritt bei der SpoBis: Der Februar begann mit einer Auswärtsfahrt für unsere Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung. Inklusion, Vielfalt und Fußball – das waren die drei großen Themen, die im Rahmen der SPOBIS Conference in Hamburg diskutiert wurden. Für den größten Sportbusiness-Kongress in Europa organisierten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein Mobilitätspartner Volkswagen bereits zum fünften Mal ein speziell auf die 21 DFB-Landesverbände zugeschnittenes Programm. In dem Workshop „Inklusion im Fußball“ referierten unter anderem DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, HSV-Präsident Marcell Jansen, der Rekord-Nationalspieler der Blindenfußballnationalmannschaft, Alexander Fangmann, aber auch BFV-CSR-Referent Christoph Schlobohm. Schlobohm und Christian Draheim (bis vor kurzem noch Event-Inklusionsmanager beim BFV) nutzten die Möglichkeit und stellten den Anwesenden zusammen mit dem Sport- und Inklusions-Koordinator des SV Werder Bremen, Daniel Hörmann, die Bunte Liga vor. Die „Bunte Liga“ ist eine inklusive Turnierserie und wird in drei Altersklassen ausgespielt: Minis (bis zwölf Jahre), Maxis und Erwachsene. Hierbei wird nicht das echte Alter, sondern das Entwicklungsalter berücksichtigt. SV Werder Bremen und der Bremer Fußball-Verband richten die Turnierserie gemeinsam aus.
Mädchenfußball-AGs: Ein weiteres Projekt, dass Christoph Schlobohm im Februar in die Wege leitete, waren die Mädchenfußball-AGs. Die FSJler des BFV, Juan Villa und Rene Rothgeber fuhren mehrmals in der Woche zu Schulen, um dort mit den Mädchen eine Fußball-Einheit zu absolvieren.
Lebensretter: Jederzeit kann es passieren – zu Hause, am Arbeitsplatz oder auch auf dem Fußballplatz: Jemand bricht plötzlich zusammen, liegt bewusstlos am Boden und atmet nicht mehr. Herzstillstand! Was muss ein Ersthelfer bei einem Herznotfall wie Herzstillstand oder -infarkt beachten? Das Kooperationsprojekt „Lebensretter sein – Fußballer lernen Wiederbelebung“ von der Deutschen Herzstiftung und dem Deutschen Fußball-Bund schafft das nötige Wissen. Bei der Kickoff-Veranstaltung des Bremer Fußball-Verbandes wurden die Teilnehmer durch die Unterstützung von RescOff auf eine solche Situation vorbereitet und mit dem Defibrillator bekannt gemacht. Vereine können sich für eine kostenlose Schulung anmelden. Anmeldung und weitere Infos.
MÄRZ
AG Fair Play & Gewaltprävention: Es gab gerade zum Jahresende 2023 vermehrt Gewaltvorfälle und daraus resultierende Spielabbrüche zu beklagen. Ein schockierender Zustand für die Fußballfamilie des Bremer Fußball-Verbandes. Fair Play und Respekt sind die Tugenden des Amateurfußballs. Diese müssen unter allen Umständen bewahrt werden! Daher suchte der BFV im März Mitglieder für die Arbeitsgruppe (AG) Fair Play & Gewaltprävention! Ziel der AG Fair Play & Gewaltprävention ist die Förderung des Fairplaygedankens und die Sensibilisierung zu einem respektvollen und achtsamen Umgang miteinander. Der Fußball soll gesellschaftliche Werte vermitteln und der Fußballplatz soll zu einem sicheren Ort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemacht werden.
Auftakt Kinderschutzkonzept: Fünf Vereine des BFV und der Verband selbst sind in einen besonderen Prozess gestartet. Sie entwickeln unter Anleitung der Kindernothilfe auf sie zugeschnittene ganzheitliche Kinderschutzkonzepte. Nach dem Auftakt stand fest: Es liegt viel Arbeit vor den Vereinen und dem Verband. In der Auftaktveranstaltung beschäftigten sich die Teilnehmenden zunächst mit der grundsätzlichen Frage „Was ist eigentlich Kinderschutz?“. Dabei haben sie die Kinderrechte kennengelernt und sich mit den verschiedenen Formen der Gewalt und ihrer Erkennung beschäftigt – sowohl in der digitalen als auch in der physischen Welt. Auch der Aufbau eines Kinderschutzkonzeptes stand auf dem Programm.
APRIL
BFV Women’s Week: Im April startete der BFV die erste BFV Women’s Week: „Zeig, was in dir steckt: Mädchen- und Frauenfußball in Bremen.“ Das war die Überschrift der BFV Women’s Week, die vom 8. bis 14. April 2024 stattfand. Durch tägliche Angebote des BFV und teilnehmenden Vereinen wurden Mädchen und Frauen in den Fokus gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Mädchen- und Frauenfußball gelegt. Im Laufe der Woche wurde ein DFB-Junior Coach (only girls) absolviert, es fanden zwei Tage des Mädchenfußballs statt, ein Schnuppertraining für Mädchen gab es, eine Einheit zum Thema Blindenfußball wurde mit einer weiblichen Landesauswahl durchgeführt, es gab ein Ü32-Angebot und ein Führungsspielerinnen-Treffen wurde geschaffen.
Bunte Liga: Am 13. April startete die Inklusionsliga „Bunte Liga“ bei bestem Wetter in ihre dritte Saison. 29 Teams spielten in unterschiedlichen Altersklassen mit ordentlich Spaß und Leidenschaft am Hohweg in Bremen-Walle um die ersten Punkte. Der BFV richtet die Bunte Liga in Zusammenarbeit mit dem SV Werder Bremen aus. Präsentiert wird die Bunte Liga erneut von den ÖVB Versicherungen. Die „Bunte Liga“ wird erneut in unterschiedlichen Altersklassen ausgespielt werden. Hierbei wird natürlich nicht das echte Alter, sondern das Entwicklungsalter berücksichtigt wird. Viel wichtiger ist allerdings das Motto der „Bunten Liga“: sportliches Gegeneinander – buntes Miteinander. „Jede Fußballerin oder jeder Fußballer, der sich im Regelfußball nicht wohl fühlt, kann in der ‚Bunten Liga‘ Fuß fassen. Wirklich jeder kann sich bei uns melden. Wir freuen uns auf die dritte Saison“, betonte BFV-Inklusionsbeauftragter Christoph Schlobohm vor dem Start der dritten Auflage.
Schiri-Ausbildung für Menschen mit Handicap: Vom 12. bis zum 14. April fand der Schiedsrichter-Lehrgang für Menschen mit Behinderung in der Landeshauptstadt Kiel statt. Das Projekt wurde nach 2022 zum zweiten Mal gemeinsam vom Bremer Fußball-Verband (BFV) und Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) organisiert. Inhaltlich wurde die Ausbildung von den beiden Referenten Marc Gobien (Bremer FV) und Stefan Wiese (SHFV) geleitet, die dafür eigens ein Regelbuch in vereinfachter Sprache verfassten. Der zweite Teil der Ausbildung findet im November in Bremen statt.
MAI
2. Workshop für das Kinderschutzkonzept: Unter Anleitung der Kindernothilfe wurde nach dem Projektstart im März nun der nächste Schritt des Prozesses absolviert: Die Meinung der Kinder und Jugendlichen in den Vereinen wurde eingeholt und daraus erstellten die Teilnehmenden in einem Workshop Leitlinien für einen Verhaltenskodex.
JUNI
Die Inklusionsliga „Bunte Liga“ absolvierte am 1. Juni ihren zweiten Spieltag bei der SV Hemelingen. Menschen mit und ohne Behinderung spielten in allen Altersklassen erneut mit- und gegeneinander Fußball. In den Altersklassen U12, Ü12 und Ü16 kämpften am Samstag 31 Teams um die nächsten Punkte in der Inklusionsliga „Bunte Liga“ beim 2. Spieltag. Bei bestem Fußballwetter sowie gutem Essen von der beheimateten Gastwirtschaft des SV Hemelingen war den Spielerinnen und Spielern sowie Zuschauern der Spaß sichtlich ins Gesicht geschrieben. Zudem feierte die Inklusionsabteilung der SV Hemelingen fünfjähriges Bestehen. Dies ließ sich auch Bremen Vier nicht nehmen und berichtete in ihrem Format „Bremen Vier kommt rum“ über die Bunte Liga.
Ausblick: Was steht noch an?
Maßnahmen gegen Gewalt im Amateurfußball zur neuen Saison: Neue Kampagnen und auch eine neue Fußball-Regel, genauer das STOP-Konzept, sollen für mehr Fair Play und Gewaltprävention auf und neben den Plätzen sorgen.
Bunte Liga International: Am 17. August findet in Bremerhaven ein internationaler Spieltag mit Teams aus dem Ausland statt.
Bunte Liga: Letzter Spieltag der Bunten Liga ist am 28. September in Bremen am Hohweg
Fortbildung Inklusionfußball: In Malente findet im Dezember zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verband eine Fortbildung zu diesem Thema statt. Anmeldung.
2. Teil der Schiri-Ausbildung für Menschen mit Handicap: Im November findet der zweite Teil der Ausbildung statt, die bereits im April gestartet ist.
World Clean Up Day: Im September findet der nächste World Clean Up Day statt. Natürlich wird der BFV auch in diesem Jahr zusammen mit den Vereinen an diesem Tag aufräumen.
Ausbau der Mädchenfußball-AGs: Zum neuen Schuljahr sollen die Mädchenfußball-AGs weitergeführt und ausgebaut werden.
Erste-Hilfe-Kurs in leichter Sprache: Auch für Menschen mit Handicap bietet der BFV in der zweiten Jahreshälfte einen Erste-Hilfe-Kurs an.
Bei Fragen zu Themen im Bereich Gesellschaftliche Verantwortung wenden Sie sich bitte an:
Mail: christoph.schlobohm@bremerfv.de
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