Stefan, nach den beiden erfolgreichen Testspielen am Wochenende, wie würdest du die gesamte Vorbereitung auf die Europameisterschaft zusammenfassen?
„Die Vorbereitung ist so verlaufen, wie man sie sich wünscht. Man hat immer Höhen und Tiefen und begibt sich zu Beginn der Vorbereitung in einen Entwicklungsprozess als Team. Aber auch jede einzelne Athletin versucht sich natürlich auf allen Ebenen zu verbessern. Ich glaube, dass wir als Team und die Spielerinnen individuell super durch diesen Prozess gelaufen sind. Und wir sind auf jeden Fall bereit für die Europameisterschaft.“
Viele im Team kennen sich schon länger, und für einige ist es bereits die zweite U20-Europameisterschaft. Wie war die Stimmung im Team bei den letzten Maßnahmen?
„Die Stimmung war hervorragend. Das ist eine großartige Gruppe von Menschen, die sehr viel Respekt füreinander haben, hart arbeiten können und sehr diszipliniert agieren. Zusätzlich bringen sie einen hohen Basketball-IQ mit. Dadurch können wir auch inhaltlich, insbesondere im Offensivbereich, viel arbeiten.“
Bei der letzten Europameisterschaft habt ihr noch in der Division B gespielt und seid erfolgreich aufgestiegen. Nun seid ihr wieder in der höchsten Division dabei. Wie schätzt du eure Chancen beim Turnier ein und mit welchen Erwartungen geht ihr an den Start?
„Wir gehen mit der Erwartung in das Turnier, jedes Spiel einzeln zu betrachten. Man muss sich im Turnierverlauf Stück für Stück reinarbeiten. Unsere Gruppe stellt uns vor verschiedene Herausforderungen: Zuerst spielen wir gegen Serbien, das eine sehr physische und taktisch gut eingestellte Mannschaft ist. Danach folgt Ungarn, das immer als Top-Favorit gehandelt wird, weil dort viele Spielerinnen aus der ersten ungarischen Liga ihre Spielanteile bekommen. Unser dritter Gegner ist Israel, das ebenfalls sehr unangenehm sein kann und uns mit viel Stress und Zonenspiel definitiv herausfordern wird. Deswegen wollen wir uns in der Gruppenphase bestmöglich positionieren, um in den Überkreuzspielen mit der Gruppe C die bestmögliche Ausgangslage zu haben, damit wir unsere Chancen bestmöglich nutzen können.“
Mit Blick auf eure anstehenden Spiele in Litauen: Welche Stärken im Kader gebt ihr den größten Vorrang?
„Ich glaube, dass wir defensiv sehr variabel sein können und dass wir so einzelne herausragende Spielerinnen unserer Gegner sehr gut als Team verteidigen können. Offensiv können wir mit einem sehr hohen Spieltempo agieren und haben viel Wurfpower von außen. Außerdem sind wir insgesamt sehr vielfältig und auf allen Positionen sehr beweglich.“
Zum Abschluss noch eine Frage zu dir persönlich: Die Europameisterschaft ist deine letzte Amtshandlung als Bundestrainer der U20. Wie ist deine Stimmung vor dem Turnier?
„Ich bin total motiviert, wie jeden Sommer. Ich freue mich riesig auf eine U20-Europameisterschaft, das fehlt tatsächlich noch auf meiner Vita als Head Coach. Von daher bin ich sehr gespannt auf das Turnier. Und natürlich möchte ich dem DBB weiterhin zur Verfügung stehen als Honorartrainer, wenn ich gebraucht werde. Für mich bedeutet dies einerseits einen Abschied in eine neue Lebensphase und Situation, jedoch keinen Abschied von der Nationalmannschaft.“