Bundesparteitag in Essen: Aktivisten versuchen Blockade von AfD-Parteitag
In Essen soll am Vormittag ein Bundesparteitag der AfD beginnen. Gegendemonstranten wollen mit Straßenblockaden die Anreise der Delegierten verhindern. Viele Polizisten sind im Einsatz.
Vor Beginn des AfD-Parteitags in Essen haben Aktivisten am Samstagmorgen versucht, die Anreise von Delegierten zu verhindern. Bereits gegen 05.45 Uhr kam es zu einem ersten Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Polizei, als eine größere Personengruppe versuchte, eine Absperrung zu überwinden. Polizisten unterbanden dies mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken, wie die Pressestelle mitteilte. Ob es aufseiten der Demonstranten Verletzte gab, wurde zunächst nicht bekannt. Mehrere Rettungswagen seien angefordert worden, sagte ein Polizeisprecher.
In der Umgebung des Veranstaltungsorts, der Grugahalle, besetzten AfD-Gegner Straßen und Kreuzungen. An einer Autobahnauffahrt saßen mehrere hundert Menschen auf den Fahrbahnen. Eine Sprecherin der Blockade-Aktion "widersetzen" sprach von "einigen Tausend" Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Aktionen. Die Polizei sprach von "mehreren Tausend" Demonstranten. "Es sind keine Autobahnen blockiert", sagte ein Sprecher.
Mehrere Bundestagsabgeordnete berichteten, Sie seien von der Polizei am Hotel abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht worden. Einige Delegierte gelangten zu Fuß völlig unbehelligt zur Grugahalle.
Der zweitägige Parteitag soll am Vormittag beginnen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von mehreren tausend Beamten und Wasserwerfern vor Ort. Zu Gegendemonstrationen und -veranstaltungen werden am gesamten Wochenende bis zu 100.000 Menschen aus ganz Deutschland und aus dem Ausland erwartet, darunter rund 1000 Linksextremisten. Der Höhepunkt soll am Samstag sein. Einen ersten friedlichen Protest hatte es bereits am Freitagabend unter dem Motto "Bass gegen Hass" gegeben. An der Rave-Demo beteiligten sich laut Polizei rund 5000 Menschen.
Die AfD will bei dem Parteitag unter anderem den Vorstand neu wählen. Die Stadt Essen hatte monatelang nach Möglichkeiten gesucht, den AfD-Parteitag noch zu verhindern - war damit aber letztlich vor Gericht gescheitert.