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Май
2024

Unwetter in Deutschland: Kinder entdecken Granate nach Hochwasser

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Im Südwesten entspannt sich die Hochwasserlage an einigen Orten – doch es droht weiterer Starkregen. Alle Informationen im Newsblog. Im Südwesten Deutschlands haben starke Regenfälle seit Freitagabend in vielen Regionen zu Hochwasser geführt: Am stärksten betroffen sind das Saarland und Teile von Rheinland-Pfalz. Rettungskräfte und Feuerwehr sind in vielen Regionen stark gefordert. Hier sehen Sie, ob Ihre Region betroffen ist. Montag, 20. Mai Kinder finden Granate nach Hochwasser 00.01 Uhr: Spielende Kinder haben an einem Bachlauf im saarländischen Völklingen eine amerikanische Sprenggranate aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Granate sei vermutlich aufgrund des Hochwassers freigespült und bereits am frühen Samstagabend gefunden worden, teilte die Polizei am Sonntagabend mit. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Polizei habe das Geschoss beseitigt. Für Anwohner besteht demnach keine Gefahr. Sonntag, 19. Mai Vollgelaufene Keller in der Südeifel 23.45 Uhr: In der Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz hat es am Sonntagabend einen größeren Einsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in Auw an der Kyll in der Südeifel gegeben. In mehreren Häusern seien die Keller vollgelaufen, sagte ein Polizeisprecher in Trier . "Bis jetzt ist die Lage relativ entspannt. Verletzte gibt es nach aktuellem Stand keine." Etwa 130 Einsatzkräfte seien derzeit vor Ort. Der Wasserstand der Kyll – ein Nebenfluss der Mosel – sei recht hoch, deshalb sei es zu den Überschwemmungen gekommen. Starkregen hatte am Sonntagnachmittag in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen geführt. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der dortigen Polizei. «Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin vorübergehen gesperrt worden. Am Abend war der Verkehr auf der Bundesstraße wieder freigegeben worden, sagte ein Sprecher der Polizei Mainz. Es habe eine kurze und heftige Gewitterzelle am späten Nachmittag gegeben, "kurz darauf war der Spuk auch schon wieder vorbei." Es sei einiges an Sachschaden entstanden. Rehlinger zu Hochwasser-Todesopfer: "Es tut mir im Herzen weh" 23.30 Uhr: Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat bestürzt auf den Tod einer Frau infolge eines Hochwasser-Rettungseinsatzes reagiert. "Es tut mir im Herzen weh, dass eine 67-jährige Frau heute Abend ihren Verletzungen aus einem tragischen Unfall bei einem Rettungseinsatz erlegen ist", erklärte die SPD-Politikerin am Sonntag. Sie sei dankbar für den hochprofessionellen Einsatz aller Rettungskräfte im Saarland. "Sie haben dazu beigetragen, dass wir bislang nur wenige Verletzte hatten. Meine Gedanken sind bei Freunden und Angehörigen der Verstorbenen." Unwetter in Rheinland-Pfalz führt zu Erdrutschen 22.11 Uhr: Extremer Starkregen hat in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn zu Überflutungen und Erdrutschen geführt. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagt ein Sprecher der Polizei. Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil ist teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch hat zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin gesperrt worden. Wann sie wieder freigegeben werden könne, war zunächst unklar. Verletzt wurde laut dem Polizeisprecher niemand. Saarbrücken: Frau stirbt nach Rettungseinsatz 21.34 Uhr: Bei einem Rettungseinsatz wegen des Hochwassers im Saarland ist eine Frau in Saarbrücken verletzt worden und später an den Folgen gestorben. Die 67-Jährige starb am Sonntagabend, wie die Stadt mitteilte. Rehlinger berät sich mit Meteorologen 17.43 Uhr: Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) will sich ab 18 Uhr mit Meteorologen über die weiteren Vorgehensweisen beraten, berichtet die "Saarbrücker Zeitung". An dem Treffen sollen zudem weitere Mitglieder der Landesregierung teilnehmen, darunter Innenminister Reinhold Jost (SPD). Saarbrücken: Neuer Regen sorgt für Überflutungen 16.32 Uhr: Wegen neuem Starkregen kommt es in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken gebietsweise zu neuen Überflutungen. Das meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Demnach sei der Pegel der Saar auch durch Zuflüsse aus der Blies weiter gestiegen. Weitere Keller seien deswegen vollgelaufen. Wetterdienst: Dienstag noch einmal Hochwassergefahr 13.12 Uhr: Im Südwesten Deutschlands kann es nach Pfingsten erneut unwetterartige Regenfälle geben. "Interessant wird es am Dienstag. Dann soll sich nämlich nördlich der Alpen ein Tief bilden, das im Tagesverlauf und in der Nacht zum Mittwoch nordwestwärts Richtung Westdeutschland zieht und sich dabei verstärkt", sagte Meteorologe Markus Übel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag. "An dessen Südseite entwickeln sich erneut teils kräftige Regenfälle, die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen." Betroffen werden erneut Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg sein. Mehr dazu erfahren Sie auch hier . Blieskastel: Wasser steht jetzt noch "stiefelhoch" 11.15 Uhr: Die Lage im Hochwassergebiet im Saarland entspannt sich weiter. "Die Pegelstände fallen nahezu überall und die Aufräumarbeiten beginnen", sagte ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums am Sonntag. Unklar sei noch, wie hoch die Schäden sind. In Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit. "Das Wasser steht dort noch stiefelhoch, die Lage ist unter Kontrolle", sagte der Sprecher am Vormittag. Einen Einsatz gibt es am Sonntag noch in der Stadt Lebach am Rande des Hochwassergebiets. Dort soll im Laufe des Tages noch eine Weltkriegsbombe entschärft werden. 17-Jähriger rettet Kind 11 Uhr: In einer Hochwassersituation müssen alle Ruhe bewahren. Dass er das gut kann, bewies ein 17-jähriger Freiwilliger Feuerwehrmann: Er rettete einen kleinen Jungen aus den angeschwollenen Fluten des Fischbachs im Saarland. Mehr dazu lesen Sie hier . Rhein schwappt über die Ufer – Höchststand Montag erwartet 9.25 Uhr: Anhaltender Regen und steigende Wasserstände am Rhein haben am Pfingstwochenende vor allem im Bonner Raum einige Probleme bereitet. Für Bonn wurde am Sonntagmorgen ein Rhein-Pegel von 6,03 Meter gemeldet, für Köln berichtete die Hochwasserschutzzentrale am Vormittag über einen Stand von 6,10 Metern. Schiffe müssen dort ab der Hochwassermarke I – sie beginnt bei 6,30 Metern – ihre Geschwindigkeit drosseln. Der Höchststand "dieser kleinen Hochwasserwelle" werde voraussichtlich am Montagvormittag bei einem Stand von zwischen 6,90 und 7,10 Metern erreicht sein. Mehr dazu lesen Sie hier . Bisher nur eine verletzte Person, keine Toten 9.19 Uhr : Trotz der enormen Wassermassen – der Wetterdienst maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden – ging es bisher mit Blick auf mögliche Verletzte oder Tote glimpflich aus. Aktuell gebe es eine Meldung über eine verletzte Person, die sich in stationärer Behandlung im Krankenhaus befinde. DWD: Neue Gewitter – auch in Rheinland-Pfalz 7.56 Uhr: Es drohen neue Unwetter : Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorhersagt, sollen "in einem breiten Streifen von NRW und dem nördlichen Rheinland-Pfalz ausgehend bis zur Oder und Neiße" Gewitter auftreten. Vor allem in Alpennähe könne es zudem zu "kräftigeren Entwicklungen" kommen, unter anderem zu Hagel und Sturmböen. Örtlich könne heftiger Starkregen mit mehr als 25 l/qm in kurzer Zeit auftreten. Auch in anderen Regionen soll es ungemütlich werden, unter anderem in Hamburg , Bayern und Nordrhein-Westfalen . Mosel tritt über die Ufer – Ort überflutet 6.38 Uhr: Während sich die Lage vielerorts vorerst entspannt hat, sind gerade die Folgen des Dauerregens ein Problem. Das gesammelte Wasser hinterlässt Schäden in Millionenhöhe, es drohen außerdem neue Unwetter. In der rheinland-pfälzischen Stadt Zell steht das Wasser in der Altstadt: Hier hat die Mosel die Hochwasserschutzmauer überstiegen. SPD-Rechtspolitiker: "Immer größere Schäden" 4 Uhr: "Das schlimme Hochwasser im Saarland ist leider ein weiterer Beleg dafür, dass Extremwetterereignisse weiter zunehmen und zu immer größeren Schäden führen werden", sagt SPD-Rechtspolitiker Johannes Fechner der Deutschen Presse-Agentur. "Weil diese Folgen des Klimawandels jeden treffen können, brauche es günstige Versicherungen gegen Elementarschäden." Die SPD fordere deshalb, dass wie in Frankreich jede Wohngebäudeversicherung zukünftig gegen einen gesetzlich vorgegebenen "maßvollen Aufschlag" eine Versicherung gegen Elementarschäden enthalten müsse. So würden die Risiken von Klimaschäden solidarisch von sehr vielen Schultern getragen: "Und trotzdem bleiben die Prämien wie in Frankreich für jeden bezahlbar". Die SPD-Bundestagsfraktion hatte dazu im März bereits ein Positionspapier beschlossen. Grund- und Elementarschutz: Zahlt die Gebäudeversicherung auch bei Überschwemmung? Stadt lässt Strom abgeschaltet 23.01 Uhr: Für Zweibrücken gibt eine Gefahreninformation der Behörden. Demnach wird in vielen Gebäuden auch über Nacht kein Strom vorhanden sein. Einsatzkräfte werden laut SR teilweise abrücken und erst am Sonntagmorgen wieder zum Ort des Geschehens zurückkehren. Strom in Bliesmengen-Bolchen abgeschaltet 22.10 Uhr: Nach Informationen des Saarländischen Rundfunks musste der Strom in Bliesmengen-Bolchen aus Sicherheitsgründen zeitweise abgeschaltet werden. In Bliesmengen-Bolchen und Habkirchen wird vor starkem Hochwasser gewarnt. Wasser steht in Blieskastel "kniehoch" 21.40 Uhr: Im saarländischen Blieskastel steht das Wasser aktuell kniehoch, berichtet der saarländische Rundfunk. Zum Teil werden in den Hochwassergebieten auch Menschen mit Schlauchbooten aus ihren Häusern transportiert. Laut der örtlichen Feuerwehr werde aktuell versucht, mit Hochleistungspumpen das Abwassersystem in der Stadt zu entlasten. Saarbrücken: Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen beendet 21.13 Uhr: Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken hat die Großschadenslage für beendet erklärt. Der Wasserstand sei rückläufig, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Daher seien die "akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen" abgeschlossen. Der Fokus sei jetzt Aufräumarbeiten. Warnmeldung für zwei weitere Orte im Saarland 21.09 Uhr: Für die Orte Bliesmengen Bolchen und Habkirchen ist eine weitere amtliche Gefahrenmitteilung veröffentlicht worden. Dort trete die Blies "massiv über die Ufer" und es komme zu starkem Hochwasser. Die beiden Orte liegen südöstlich des ebenfalls stark betroffenen Ortes Blieskastel unmittelbar vor der französischen Grenze. Stromversorgung in Saarbrücken größtenteils wiederhergestellt 20.31 Uhr: In der Landeshauptstadt Saarbrücken sind die meisten Haushalte wieder mit Strom versorgt. Laut den Stadtwerken sei die Versorgung in allen Stadtteilen bis auf den Bereich Russhütte weitestgehend wieder vorhanden. Ausgenommen seien allerdings Häuser, deren Anschluss sich in einem überfluteten Keller befinde. Katastrophenschutz und Feuerwehr bereiten Evakuierungen vor 19.54 Uhr: Die Untere Katastrophenschutzbehörde im Saarpfalz-Kreis meldet, dass aufgrund einer defekten Pumpe es in der Innenstadt von Blieskastel zu Überschwemmungen kommt. Das Wasser der Blies sei allerdings nicht übergetreten. Aktuell bereite man eine Evakuierung eines Seniorenheims und weitere Gebäude in dem Ort vor, schreibt die örtliche Feuerwehr auf Facebook. Die Dämme in dem Ort seien allerdings weiter in Takt. Baden-Württemberg schickt Hilfskräfte ins Saarland 18.39 Uhr: Baden-Württemberg hat sechs Hochwasserzüge in die von den enormen Regenmengen betroffenen Regionen Saarlands entsendet. Laut Innenminister Thomas Strobl (CDU) seien neben den Hochwasserzügen mit jeweils fünf Fahrzeugen auch 18 Einsatzkräfte am Samstagmorgen angekommen und alle im Einsatz. "Sie werden dabei helfen, den Schaden zu begrenzen und die lokalen Rettungskräfte bestmöglich zu unterstützen." Seit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sei die Länderzusammenarbeit nochmals optimiert und ausgebaut worden, sagte Strobl. So könne im Ernstfall noch schneller und zielgerichteter reagiert werden. Die Hochwasserzüge kommen aus dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Mannheim , dem Landkreis Karlsruhe, dem Enzkreis, dem Landkreis Ludwigsburg und dem Landkreis Göppingen. Baden-Württemberg hatte immer wieder länderübergreifend Hilfe geleistet. Zuletzt auch bei der Hochwasserlage in Niedersachsen. Kleinstadt erklärt Hochwasserlage für beendet 18.33 Uhr: In der Stadt St. Wendel ist die Hochwasserlage für beendet erklärt worden. Fast alle Straßen seien dort wieder befahrbar, berichtet der SR. Nicht benutzte Sandsäcke sollen an die Feuerwehr zurückgegeben werden. Weitere Evakuierungen im Saarland 17.46 Uhr: Im Landkreis Merzig-Wadern im Nordwesten des Saarlands ist es zu weiteren Evakuierungen gekommen. "In der Ortsmitte von Saarhölzbach mussten wir bereits Evakuierungsmaßnahmen umsetzen: 25 Bürgerinnen und Bürger kamen in einer Notunterkunft unter", sagte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich dem "Saarländischen Rundfunk" (SR). In dem Ort Mettlach mussten nach einem Kanalbruch zudem etwa 150 Menschen aus 70 Häusern in einer Turnhalle untergebracht werden. Zudem kam es zu weiteren Evakuierungen im Ortsteil Ballern sowie in Hilbringen und Beckingen. Erkenntnisse über Verletzte lägen aktuell nicht vor. Feuerwehr in Blieskastel: 16.000 Sandsäcke aufgestellt 17.34 Uhr: Im Ort Blieskastel sieht die Feuerwehr sich für das steigende Hochwasser gut aufgestellt: 450 Einsatzkräfte und 250 Freiwillige hätten den Damm um weitere 30 Zentimeter erhöht und verstärkt, um die Altstadt vor Hochwasser zu schützen, teilt die Feuerwehr Blieskastel-Mitte auf Facebook mit. Zudem seien innerhalb weniger Stunden 16.000 Sandsäcke aufgestellt worden. Bei der erwarteten Pegelhöhe von 4,10 Meter gehe man davon aus, die Wassermassen zurückhalten zu können. Aktuell benötige man keine weiteren Freiwilligen. Lage in Blieskastel bleibt angespannt 16.23 Uhr: In Blieskastel droht die Lage am heutigen Abend zu eskalieren. Nachdem die Feuerwehr mit einer Entspannung gegen 18 Uhr gerechnet hat, scheint aus genau diesem Hoffnungsschimmer nichts zu werden. Denn der bereits erhöhte Hochwasserdamm scheint nicht auszureichen. An einem Nebenfluss der Blies soll ein Damm gebrochen sein, weshalb gegen 18 Uhr am Abend eine Flutwelle erwartet wird. Freiwillige Helfer, Feuerwehr und THW seien unter Hochdruck dabei, den Damm mit weiteren Sandsäcken zu verstärken, um den Ort vor der Flutwelle zu schützen, berichtete der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) in einem Interview. Vor Überflutung: Feuerwehr gibt Sandsäcke aus 14.08 Uhr: Im kleinen saarländischen Ort Blieskastel steigt der Pegel der Blies weiter an. Deshalb hat sich die Feuerwehr des Ortes dazu entschieden, Sandsäcke an Privatpersonen und an Gewerbe auszugeben. Auch die Feuerwehr aus Homburg ist zur Unterstützung angerückt und koordiniert freiwillige Helferinnen und Helfer, heißt es in einem Facebook-Post. Mit dem Pegelhöchststand und einer damit verbundenen Entspannung der Hochwasserlage rechnet die Feuerwehr etwa gegen 18 Uhr. Weiter Warnstufe Rot in deutsch-französischem Grenzgebiet 13.31 Uhr: Wegen starker Regenfälle herrscht in der französischen Region Moselle in Lothringen weiterhin Alarmstufe Rot für Überschwemmungen. Der Wetterdienst Metéo France berichtete am Samstag von "außergewöhnlichem Hochwasser" des Saar-Nebenflusses Nied und von "starkem Hochwasser" an mehreren Flüssen im Nordosten der Region an der Grenze zu Deutschland. Im Department Bas-Rhin rund um Straßburg herrscht demnach Warnstufe Orange, also die zweithöchste Stufe. "Das Äquivalent von mehr als einem Monatsregen ist in weniger als 24 Stunden gefallen", erklärte die Präfektur am Freitagabend und sprach von einer "beeindruckenden, aber nicht dramatischen" Situation, in der "keine Toten oder Verletzten" zu beklagen seien. Der Hochwasserdienst Vigicrues teilte am Samstag mit, dass die "bemerkenswerte Regenperiode" in den Departements Moselle, Meurthe-et-Moselle und Bas-Rhin zwar vorbei sei. "Dennoch werden die Pegel an den meisten Flüssen in diesem Gebiet weiter ansteigen." Kanzler Scholz im Hochwassergebiet eingetroffen 11.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz macht sich am Samstagmittag im Saarland nach Dauerregen und Hochwasser ein Bild von der Situation im Ort Kleinblittersdorf. "Wir haben gesehen, welch zerstörerische Gewalt die Natur hat", sagte der Bundeskanzler. Scholz lobte außerdem die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die dabei helfen, die Auswirkungen der Katastrophe einzudämmen. Anschließend fährt er nach Rußhütte. Dort will er mit Helfern sprechen. Scholz will danach ins Ludwigsparkstadion nach Saarbrücken reisen, wo er sich mit Vertretern von Hilfsorganisationen treffen soll. Der Kanzler ist unterwegs mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). "Wir lassen niemanden im Regen stehen", sagte Rehlinger. Bahn: "Sehen Sie von Reisen ab" 6.57 Uhr: Die Deutsche Bahn warnt aufgrund der Hochwasserlage vor Reisen ins Saarland. Im Zugverkehr komme es zu "massiven Beeinträchtigungen und Zugausfällen". "Wir bitten Sie, von nicht notwendigen Reisen ins Saarland abzusehen", heißt es auf der Webseite der Deutschen Bahn. Fünf Regionalbahn-Linien sind demnach betroffen . Bericht: Lage in Ruwer weiter angespannt 5.15 Uhr: Nach Informationen des "Volksfreund" bereiten sich Feuerwehr und THW in Ruwer darauf vor, dass Teile des Ortes überschwemmt werden könnten. Der Fluss droht durch den Rückstau aus der Mosel in Häuser einzudringen. Die Behörden haben laut Bericht geraten, die Ortsdurchfahrt von Ruwer zu vermeiden. Etwa 30 Häuser sollen sich um Gefahrenbereich befinden. Hotelgäste in Neunkirchen evakuiert 4.40 Uhr: Nach einem Bericht des Saarländischen Rundfunks mussten am frühen Morgen Hotelgäste in der Neunkirchener Innenstadt evakuiert werden. Es soll sich um 100 Personen gehandelt haben. Die Lobby und der Parkplatz des Hotels seien überflutet worden. Die Gäste kamen in eine Notunterkunft. In Saarhölzbach im Landkreis Merzig-Wadern seien in der Nacht noch mehrere Dutzend Häuser evakuiert worden. Bayern schickt Rettungskräfte nach Saarlouis 4.15 Uhr: Wegen des Hochwassers im Saarland ist in der Nacht zum Samstag ein Wasserrettungszug aus Bayern nach Saarlouis aufgebrochen. Die Wasserrettungskräfte aus Schwaben werden am Samstagmorgen im Einsatzgebiet erwartet, wie das Bayerische Rote Kreuz mitteilte. Die Kräfte wurden demnach zur Rettung und Evakuierung von Menschen aus Gebäuden und Fahrzeugen angefordert. Der Wasserrettungszug besteht den Angaben nach aus Boots- und Tauchtrupps mit mindestens 32 Einsatzkräften. Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf 3.10 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am frühen Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland aufgehoben. Es liege keine Warnung vor "extrem ergiebigem Dauerregen" mehr vor, teilte der DWD mit. Im Norden Baden-Württembergs und in der Vorderpfalz warnte der DWD jedoch noch bis Samstag, 8 Uhr, weiterhin vor Dauerregen. Dort werden örtlich neben den bereits gefallenen Regenmengen noch etwa zwischen 15 und 20 Liter pro Quadratmeter erwartet. Faeser dankt Rettungskräften 2.32 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den Rettungskräften im Saarland und Rheinlandpfalz ihren Dank ausgesprochen. "Die schweren Überflutungen im Saarland und anderen Regionen im Südwesten halten Polizei, Feuerwehren, THW und Hilfsorganisationen in Atem. Großer Respekt und Dank an alle Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz, um Menschenleben zu schützen!", schrieb sie in der Nacht auf der Plattform X. Pegel an der Saar beginnen zu sinken 2.20 Uhr: Nach extremem Dauerregen hat sich die Lage im Landkreis Trier-Saarburg nach Angaben der Kreisverwaltung in der Nacht zum Samstag beruhigt. "Die Pegel der Saar und anderer Gewässer erreichen ihren Scheitelpunkt beziehungsweise beginnen zu sinken", teilte die technische Einsatzleitung des Landkreises am Samstagmorgen kurz vor 2 Uhr mit. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sich die Lage demnach seit einigen Stunden nicht weiter verschlimmert. Sie sei aber nach wie vor arbeitsintensiv. Die Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile in Schoden an der Saar war bis zum frühen Samstagmorgen erfolgreich abgeschlossen. Saarland gibt Gelder für Nothilfe frei 0.55 Uhr: Die saarländische Landesregierung hat in der Nacht zum Samstag erste Schritte für finanzielle Hilfen nach den Überschwemmungen eingeleitet. "Viele Saarländerinnen und Saarländer bangen um ihre vier Wände und ihr Hab und Gut oder haben bereits starke Schäden zu beklagen", teilte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger mit (SPD). "Damit keine Zeit verloren geht, hat die Landesregierung kurzfristig Beschlüsse gefasst, durch die Hilfe bereitsteht, um entstandene Schäden zu beheben." Noch könne aber niemand konkrete Summen nennen. In einer Schalte am späten Freitagabend habe der Ministerrat ein sogenanntes Elementarereignis von überörtlicher Bedeutung festgestellt. Damit können laut Staatskanzlei Hilfen des Landes fließen. Zudem könnten Kommunen wegen der außergewöhnlichen Notsituation von Regelungen des Haushaltsausgleichs abweichen. "Landesregierung und Kommunen stehen zusammen – wie das ganze Saarland", teilte Innenminister Reinhold Jost (SPD) mit. Kreis rechnet mit höherem Pegelanstieg 0.20 Uhr: Im Kreis Trier-Saarburg kann es wegen Bauarbeiten an Wehrverschlüssen zu höheren Pegelständen kommen, meldet die Kreisverwaltung. Aktuell stünden an der Staustufe Detzem nicht alle Wehrfelder für den Hochwasserabfluss an der Mosel zur Verfügung, sondern nur zwei von drei Feldern. "Dadurch kann es lokal zu einem größeren Pegelanstieg kommen, als es in der Vergangenheit bei vergleichbaren Hochwassern der Fall war. Je nach Abflussmenge kann dies am Wehr selbst eine Erhöhung bis ca. einen Meter bedeuten", warnt die Verwaltung. Feuerwehr rät Campinggästen zur Räumung 0.45 Uhr: In der Verbandsgemeinde Schweich nordöstlich von Trier hat die Feuerwehr Campinggäste aufgefordert, ihre Unterkünfte kurzfristig zu räumen. "Aufgrund der hohen Niederschläge und der zu erwartenden Wassermengen weisen wir Sie darauf hin, dass die Pegelstände nicht mit den angezeigten Daten im Internet übereinstimmen. Das Wasser steigt deutlich schneller", teilte die Feuerwehr mit. Innenministerium: Lage weiter angespannt 0.25 Uhr: Die aktuelle Lage im Saarland ist wegen des Dauerregens nach Angaben des Innenministeriums weiter angespannt. "Wir haben noch zwei, drei Orte im Saarland, wo es sehr kritisch ist", sagte ein Sprecher in der Nacht auf Samstag. Zurzeit laufen demnach noch rund 650 Einsätze im Land. Völklingen: Straßenzüge vom Stromnetz genommen 0.10 Uhr: In saarländischen Völklingen sind wegen des anhaltenden Regens Straßenzüge vom Stromnetz genommen worden. Die Trinkwasserversorgung sei aber gesichert, teilte die Stadt am späten Freitagabend mit. "In Völklingen werden Schäden in Millionenhöhe erwartet, insbesondere im privaten Bereich", hieß es. "Das Schadensausmaß ist nicht noch absehbar." Besonders in den Stadtteilen Lauterbach, Ludweiler, Geislautern und Wehrden müsse weiterhin vermehrt mit Überschwemmungen gerechnet werden. Sportanlagen und das Freibad in der Innenstadt seien davon ebenfalls betroffen. Die Stadt bat die Menschen, die Pegel-Werte weiterhin im Auge zu behalten und sich besonnen zu verhalten. Freitag, 17. Mai Saarbrücken warnt Bürger vor Flutwellen 23.46 Uhr: Die Menschen in Saarbrücken sollten wegen des anhaltenden Regens Keller, Gewässer und überflutete Gebiete meiden. "Flutwellen können plötzlich kommen, Ufer können einbrechen", teilte die Stadt am Freitagabend mit. "Es sollte unbedingt vermieden werden, überflutete Straßen zu überqueren – sowohl zu Fuß als auch mit dem Auto." Bürgerinnen und Bürger sollten sich demnach von den betroffenen Gebieten fernhalten und gegebenenfalls woanders übernachten. Die Landeshauptstadt rief als untere Katastrophenschutzbehörde auch eine Großschadenslage im Regionalverband Saarbrücken aus. Es bestehe große Gefahr für Leib und Leben. Mehrere Gebäude in der Stadt müssten evakuiert werden. Bahn: Zugausfälle in den betroffenen Regionen 23.45 Uhr: Die DB Regio Mitte meldet eine massive Beeinträchtigung des Zugverkehrs durch die heftigen Regenfälle in Saarland und Rheinland-Pfalz. Zahlreiche Verbindungen im S-Bahn- und Regionalverkehr sind eingestellt worden. Züge fallen aus oder sind verspätet. Der RE1 zwischen Mannheim und Koblenz musste stehen bleiben, es gibt keinen Ersatzverkehr. In Trier und Saarbrücken werden laut Bahn Aufenthaltszüge aufgestellt. Wegen der eingeschränkten Verfügbarkeit von Bussen, kann es im Ersatzverkehr ebenfalls zu Ausfällen und Abweichungen vom Fahrplan kommen. 220 Menschen in Schoden an der Saar evakuiert 23.30 Uhr: Wegen Überflutungsgefahr müssen rund 220 Menschen in Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollen sie zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. "An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit. "Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte sind in allen Verbandsgemeinden im Einsatz, um Keller leerzupumpen und die Bevölkerung zu unterstützen." Mehr als 1.000 Helfer seien alleine im Kreis Trier-Saarburg im Einsatz. Dämme in Ottweiler gebrochen: Altstadt überflutet 23.15 Uhr: In der Stadt Ottweiler im saarländischen Landkreis Neunkirchen haben die Dämme nachgegeben und Wasser ist in die Altstadt gelaufen. "Die Altstadt steht komplett unter Wasser. Da geht gar nichts mehr. Da ist auch gebeten worden, alles großzügig zu räumen", sagte die Sprecherin des Landkreises. Mobile Deichsysteme und auch die Sandsäcke hätten nachgegeben. Auch das Landratsamt im Ort sei evakuiert worden. "Wir haben hier eine Großschadenslage", sagte Landrat Sören Meng in einem Video auf Facebook. Die Einsatzkräfte seien ununterbrochen unterwegs. "Die Folgen für den Landkreis sind sehr groß. Es sind fast alle Städte und Gemeinden betroffen." Besonders hart habe es Ottweiler getroffen. "Glücklicherweise wurde keiner verletzt." Trier: Wasser dringt in Tierheim ein 23.01 Uhr: Im Tierheim Trier ist nach Angaben des "Volksfreund" über das Dach Wasser ins Katzenhaus eingedrungen. Es soll Schäden gegeben haben, die Feuerwehr habe Schlimmeres verhindern können. Pegel steigen in Beckingen noch an 22.55 Uhr: In der Gemeinde Beckingen im Landkreis Merzig-Wadern steigen die Wasserstände weiter an. "Es kann lokal, insbesondere in der Nähe von Fließgewässern, zu Überschwemmungen kommen", warnt die Kreisverwaltung. Straßen, Keller und Tiefgaragen können überflutet werden. Es sei mit Überflutungen im Verlauf des Mühlenbachs zu rechnen. Neunkirchen: Abschaltung von Gas- und Stromversorgung droht 22.15 Uhr : Wegen des Hochwassers droht Neunkirchen die Abschaltung der Gas- und Stromversorgung. Das schreibt der Oberbürgermeister Jörg Aumann in sozialen Medien. Ebenfalls in den sozialen Medien sind erste Bilder von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Innenminister Reinhold Jost (SPD) zu sehen, die am Nachmittag betroffene Hochwassergebiete besuchten. Feuerwehr: "Suchen Sie höhere Stockwerke auf" 21.52 Uhr: Die Feuerwehr Saarbrücken hat eine Warnmeldung herausgegeben. Anwohner im Stadtteil Rußhütte im Bereich der Fischbachstraße sollen sich vor einem "akuten Anstieg des Wasserpegels" in Acht nehmen. "Suchen Sie höhere Stockwerke auf", heißt es in der Mitteilung. Video: Wohnwagen von Campingplatz weggespült 21.40 Uhr: In Siersburg ist der Fluss Nied über die Ufer getreten. Wie ein Video auf X zeigen soll, wurde im Ort ein Wohnwagen von einem Campingplatz weggespült. Verifizieren lassen sich die Aufnahmen jedoch nicht. Kreis Trier-Saarburg: Rund 220 Anwohner in Dorf evakuiert 21.09 Uhr: Wegen Überflutungsgefahr müssen rund 220 Menschen in Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollen die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. "An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit. "Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte sind in allen Verbandsgemeinden im Einsatz, um Keller leerzupumpen und die Bevölkerung zu unterstützen." Mehr als 1000 Helfer seien alleine im Kreis Trier-Saarburg im Einsatz Aus Sicherheitsgründen: Strom in Lebach abgeschaltet 20.41 Uhr: Der Strom in Lebach ist aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung". Grund sei das Hochwasser der Theel, das Teile der Innenstadt überflutet hat. Zudem sei die Zufahrtsstraße zum Ort von der Polizei abgeriegelt worden. Bewohner seien in Notunterkünfte gebracht worden. Starkregen: Sollte ich im Auto bleiben und abwarten? 20.16 Uhr: Autos schützen bei Gewitter vor Blitzen – das ist den meisten bekannt. Aber wie sieht die Situation bei Starkregen wie im Südwesten Deutschlands aus? Sind Sie auch in dieser Situation hier sicherer als außerhalb des Wagens? Und wie verhalten sich Autofahrer richtig, wenn sie vom Starkregen überrascht werden: Sollten sie im Auto sitzen bleiben und das Ende des Starkregens abwarten? Wie Sie sich bei Starkregen verhalten sollten, lesen Sie hier. Innenministerium: Große Teile des Saarlandes getroffen 19.48 Uhr: Das saarländische Innenministerium spricht von einer "flächigen Hochwasserlage", wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege. Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Die Lage in den Städten sei angespannt in Saarbrücken, in Saarbrücken-Russhütte, in Eppelborn, Neunkirchen, Gersweiler, St. Wendel, Saarlouis und Merzig . Mancherorts mussten Bewohner aus Wohnungen in vereinzelten Straßenzügen evakuiert werden. Es habe vereinzelt Altenheime – etwa eines in Marpingen – gegeben, die evakuiert werden mussten. Mehr Regen an einem Tag als im ganzen April 19.46 Uhr: Über 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden – diese Mengen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag an vielen Messstellen im Saarland registriert. Eine DWD-Meteorologin sprach von massivem Regen, für den die Flüsse und die Infrastruktur nicht ausgerichtet seien. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden – und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in jenem Monat. Die schauerartig verstärkten Niederschläge ließen voraussichtlich in den folgenden Stunden nach, sagte die Meteorologin am Freitagabend. Es werde weiter regnen, aber die Intensität lasse nach. Damm bricht – Kraftwerk geflutet 19.32 Uhr: Ein Damm ist in Quierschied gebrochen. Das berichtet die "Saarbrücker Zeitung". Ein Weiher sei gegen 19.15 Uhr übergelaufen, obwohl Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks Wasser abpumpten. Dadurch wurde das Gelände des Steinkohlekraftwerks des Energiekonzerns Steag geflutet. Der SR meldet, dass das Gebäude jedoch nicht geflutet sei. Das Kraftwerk sei inzwischen heruntergefahren. Deshalb gebe es in Quierschied keine Fernwärme mehr. Der Bürgermeister von Quierschied, Lutz Maurer, erklärt in einem Beitrag auf Facebook, dass die Straße zum Kraftwerk "leider weggespült" wurde. Meteorologin über Unwetterlage: "Das wird häufiger vorkommen" 19:29 Uhr: Ein Tiefdruckgebiet bringt einigen Regionen Deutschlands derzeit viel Niederschlag. In einigen Regionen, wie etwa im Saarland, regnete es gar so stark, dass die Saar über ihre Ufer trat. Wie es zu dieser Wetterlage kommt und ob solche Extremwetterlagen auch in den kommenden Wochen und Monaten zu erwarten sind, erklärt t-online-Kolumnistin Michaela Koschak hier: Deutsche Bahn sperrt ICE-Strecke 19.22 Uhr: Das Unwetter hat auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Wie der SR berichtet, fahren von Frankfurt über Kaiserslautern und Saarbrücken keine ICE-Züge mehr nach Paris. Trotz der Streckensperrung seien durch Umleitungen keine Verspätungen zu erwarten, so die Deutsche Bahn. Reisende können nun über Mannheim in die französische Hauptstadt fahren. Olaf Scholz kommt ins Hochwassergebiet 19.09 Uhr: Wegen des starken Hochwassers im Saarland hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt absagt. Stattdessen will er sich im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ein Bild von der Lage vor Ort machen. Das teilte der saarländische Regierungssprecher Julian Lange am Abend mit. Dutzende Einsätze im Kreis Trier-Saarburg 19.06 Uhr: Im Kreis Trier-Saarburg gab es bis zum frühen Abend 40 Einsätze aufgrund des Dauerregens. Der Kreis teilte mit, er habe wegen der Pegelprognosen an Saar und Mosel am Nachmittag die Einsatzleitung übernommen und einen Verwaltungsstab eingerichtet, um die seit dem Morgen eingerichtete Technische Einsatzleitung zu unterstützen. Das Führungs- und Lagezentrum der Kreisverwaltung sei bereits am Donnerstagabend eingerichtet worden, weil der Deutsche Wetterdienst weiterhin vor starkem Dauerregen in der Region Trier gewarnt hatte. Das ist die Lage in den deutschen Hochwassergebieten 18.48 Uhr: Der Dauerregen im Südwesten lässt nicht nach. Die Pegelstände im Saarland und in Rheinland-Pfalz steigen weiter an. Bis in die Nacht soll das Unwetter anhalten, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). In Saarbrücken ist eine Großschadenslage ausgerufen worden, Teile der Stadt wurden evakuiert. Polizei und Feuerwehr verzeichnen hunderte Einsätze in den beiden Bundesländer. Einen Überblick über die aktuelle Lage lesen Sie hier. Diese Straßen in Saarbrücken sind aktuell gesperrt 18.28 Uhr: Aufgrund des Hochwassers ist in Saarbrücken die Straße Alt-Saarbrücken teilweise gesperrt, von der Bismarckbrücke bis kurz vor der Westspangenbrücke. Abschnittsweise ist allerdings nur eine Fahrbahn gesperrt, das lässt sich der Darstellung von Google Maps entnehmen. Behörde warnt vor Jahrhunderthochwasser an der Saar 18.17 Uhr: Die Hochwasservorhersagezentrale in Rheinland-Pfalz warnt vor einem Hochwasser an der Saar, wie es nur alle 50 bis 100 Jahre vorkommt. Das berichtet der SWR. Es sei mit außergewöhnlich hohen Wasserständen und Überflutungen bebauter Gebiete zu rechnen. Insgesamt herrsche eine extreme Hochwassergefahr, so die Behörde. Die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet Saar steigen derzeit weiter an. An vielen Stellen sei die Meldehöhe 3 und teils sogar 4 überschritten worden, hieß es vom Landesamt. Erst zum Tageswechsel wird mit fallenden oder stagnierenden Wasserständen gerechnet. Lebach: Innenstadt wird evakuiert 18.14 Uhr: Die Innenstadt von Lebach wird evakuiert. Das berichtet der Saarländische Rundfunk (SR) auf der Plattform X. Außerdem drohe eine Überflutung des kompletten Stadtgebiets in Blieskastel. Behörde warnt: Gefahr für Leib und Leben 17.45 Uhr: Wegen des anhaltenden Dauerregens hat die Stadt Saarbrücken eine Großschadenslage ausgerufen. Der Deutsche Wetterdienst habe eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben, wonach große Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände bestehe, teilte die Stadt am späten Freitagnachmittag mit. Es sei möglich, dass Gebiete unpassierbar oder von Wassermassen eingeschlossen würden, auch Erdrutsche könne es geben. Aktuell müssten mehrere Gebäude evakuiert werden, hieß es weiter. Betroffene sollten nur das Notwendigste mitnehmen. Mehrere Schulen wurden als Ausweichquartiere geöffnet. Der Zoo, alle Rasensportplätze, ein Kinderspielplatz und der Zugang zum Burbacher Waldweiher wurden gesperrt. Auch der Weiher ist über seine Ufer getreten. Vermisste Mutter und ihr Kind sicher zu Hause 17.38 Uhr: Eine im Hochwasser vermisste Mutter und ihr Kind sind sicher zu Hause angekommen. Die Feuerwehr und die Polizei hatten zuvor in St. Ingbert nach ihnen gesucht, wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtete. Die Frau habe aus einem Auto heraus einen Notruf abgesetzt und sei dabei sehr panisch gewesen, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von t-online bestätigte. Um das Auto habe sich Wasser befunden. Nach dem Notruf sei sie nicht mehr erreichbar gewesen. Ein Rettungshubschrauber konnte die beiden nicht finden. Später gab es dann Entwarnung. Berichte darüber, dass die beiden mit ihrem Auto zu ertrinken drohten, seien nicht korrekt, so der Polizeisprecher. Starke Regenfälle im Saarland – Evakuierungen 17.06 Uhr: Sintflutartige Regenfälle haben im Saarland zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei verursacht. In Saarbrücken mussten viele Häuser evakuiert werden, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Nachmittag hat auch der Bund über die Warnapp Nina zu Evakuierungen in Teilen Saarbrückens ausgerufen. Es gilt weiterhin die höchste Warnstufe "Extreme Gefahr". Die Stadt warnte zudem vor steigenden Pegelständen an Bächen und Flüssen. Aufgrund des Hochwassers musste die Stadtautobahn A 620 gesperrt werden. Besonders betroffen war auch der Bereich zwischen St. Ingbert und Heckendalheim, wo ein Hangrutsch eine Straße unpassierbar machte. Der Landesbetrieb für Straßenbau teilte mit, dass "ein Hang abgetragen und die Straße unterspült" wurde. Da es nach wie vor regnet, wird die Sperrung voraussichtlich noch einige Zeit andauern. Die Polizei hat jedoch eine Hochwasserumfahrung eingerichtet und rät, mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen. Feuerwehr: "Es hört einfach nicht auf zu regnen" 16.59 Uhr: Der Dauerregen hält die Einsatzkräfte im Saarland auf Trab. So gab es im Laufe des Tages über 300 Polizeieinsätze und mehr als 500 Feuerwehreinsätze. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken äußerte sich besorgt: "Es hört einfach nicht auf zu regnen". Die Rettungskräfte hatten vor allem mit vollgelaufenen Kellern, umgestürzten Bäumen und überfluteten Fahrbahnen zu kämpfen. Bislang wurde niemand verletzt. In Saarbrücken waren am Vormittag bereits über 200 Feuerwehrleute im Einsatz, besonders in den Stadtteilen Bübingen, Fechingen und Kleinblittersdorf. Hier mussten sie sich um überflutete Straßen, Erdrutsche und vollgelaufene Keller kümmern. Aufgrund des anhaltenden Regens und steigender Pegelstände bei Bächen und Flüssen forderte die Stadt Saarbrücken die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Kellerräume zu meiden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits am Morgen vor Dauerregen im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz gewarnt . Besonders westlich des Rheins kann es regnen. In den kommenden 12 bis 24 Stunden werden dort zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter erwartet, stellenweise sogar bis zu 70 Liter. In einigen Gebieten könnten sogar bis zu 100 Liter innerhalb von nur 12 bis 15 Stunden fallen. Brandenburg: Frau nach Unfall gestorben 16.57 Uhr: Bereits gestern ist eine 22-jährige Frau nach einem Unwetter getötet worden. Wie die Polizei berichtete, war sie mit acht weiteren Arbeitern in einem Kleinbus im brandenburgischen Wusterhausen/Dosse unterwegs. Das Fahrzeug kollidierte mit einem umgestürzten Baum. Die Frau starb an den Folgen ihrer schweren Verletzungen.