Sie ist zweimalige Mannschafts-Weltmeisterin und zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin in der Vielseitigkeit und im Sommer 2022 gehörte sie zum Bronzeteam der deutschen Dressurmannschaft. Ingrid Klimke personifiziert vielseitigen, großartigen Erfolg im Sattel und das stellt sie jedes Jahr erneut beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden unter Beweis. Regelmäßig bringt die Reitmeisterin einige ihrer Dressur- und Vielseitigkeitspartner mit in den Schlosspark – so auch 2024.
Im Gespräch mit Wiesbadens Stammgast und Multisiegerin Ingrid Klimke:
Auch in diesem Jahr gehen Sie beim PfingstTurnier wieder im Dressurviereck und in der Vielseitigkeit an den Start – welche Pferde bringen Sie mit?
Ingrid Klimke: Dieses Jahr bringe ich zwei feine braune Stuten mit. First Class für die Dressur und Cascamara für die Vier-Sterne-Vielseitigkeit. Wiesbaden gehört zu meinen Lieblingsturnieren. Ich verbringe Pfingsten unheimlich gerne dort im Schlosspark und freue mich, dass das PfingstTurnier für meine beiden Stuten super in den Turnierplan passt.
Cascamara ist zehn und wächst gerade in den Vier-Sterne-Sport hinein?
Ingrid Klimke: Genau. Cascamara ist Anfang Mai bei ihrer ersten Vier-Sterne-Prüfung im polnischen Sopot gleich Zweite geworden, ich war total begeistert. Danach habe ich mich entschieden, dass Wiesbaden genau das richtige Turnier im nächsten Schritt für sie wäre.
Warum?
Ingrid Klimke: Für den Park in Wiesbaden braucht man ein wendiges, schnelles Pferd und Cascamara ist vom Typ ähnlich wie mein Olympiapartner Abraxxas es war: klein und flink. Und sie kann in Wiesbaden viel lernen. Im Schlosspark sind jedes Jahr so viele Zuschauer, das hat sie noch nie erlebt. Die Stimmung ist einzigartig und bei einigen Wendungen im Gelände springt man gefühlt auf die Leute zu – ich hoffe, dass sie in solchen Momenten keine ‚Gespenster‘ sieht. (grinst) Das wird sehr spannend. Und dann kommt ja noch die Dressur vor dem Schloss dazu. Allein der Weg ins Viereck an dem großen Springbrunnen vorbei wird eine erste Herausforderung. Ich bin wahnsinnig gespannt wie Cascamara mit all dem umgehen wird und freue mich sehr darauf.
First Class ist zwölf, steht seit zwei Jahren bei Ihnen im Stall und kommt für die Dressur mit nach Wiesbaden – für die Special- oder Kür-Tour?
Ingrid Klimke: Mit ‚Püppi‘, so heißt First Class bei uns im Stall, möchte ich die Flutlicht-Kür reiten. Sie ist beim Weltcup-Turnier in Neumünster im Februar ihre erste Kür gegangen, das hat sie gleich richtig toll gemacht, aber so eine Kulisse wie in Wiesbaden hat sie noch nie gesehen. Sie war auch noch nie unter Flutlicht am Start – das wird also auch sehr spannend. Und wenn es ein bisschen aufregend wird, wird sie noch fünf Zentimeter größer und strengt sich noch mehr an. Sie gibt wirklich immer ihr Bestes und hat mich noch nie im Stich gelassen.
Sie sind seit Jahren Stammgast beim PfingstTurnier, haben allein schon fünfmal die Vielseitigkeit im Schlosspark gewonnen. Was ist ihr absoluter Wiesbaden-Moment?
Ingrid Klimke: Ich könnte mich für keinen speziellen Moment oder Sieg entscheiden. Wiesbaden ist für mich so besonders, weil man von den Zuschauern praktisch durchs Gelände getragen wird. Die Menschen sind so nah an der Strecke, sie gehen so mit – das ist Wiesbaden. Aber ich erinnere mich auch sehr gerne an den Sieg mit ‚Franz‘ in der Flutlicht-Kür 2019 – das war eine Wahnsinnsstimmung.
Gibt es etwas, was bei Ihren PfingstTurnier-Tagen auf keinen Fall fehlen darf?
Ingrid Klimke: Der Besuch in der Eisdiele am Rhein (lacht). Ich hole mir jedes Jahr dort ein Eis, setze mich an den Rhein und beobachte die Schiffe. Herrlich. Und was ich besonders gerne mache, ist früh morgens mit dem Fahrrad vom Lkw-Parkplatz durch den Park zu fahren – ich mag diesen Park in der Morgenstimmung so gerne. Ich gehe auch gerne am Samstagabend zum Voltigieren und gucke zu und die Pferdenacht ist natürlich auch legendär. Den Schlossempfang genieße ich auch jedes Jahr… Für mich ist Wiesbaden ein Rundum-Erlebnis zum Spaß haben und Genießen. Man spürt überall, dass es ein Turnier ist, das von sehr vielen Ehrenamtlichen mit Herzblut gemacht wird – darauf freut man sich!