Aufräumen nach Unwettern im Südwesten
Gewässer treten über die Ufer, Straßen werden überflutet. Erhebliche Schäden sind die Folge. Besonders hart traf es Bisingen im Zollernalbkreis - mit einem enormen Schaden. Gewitter und Starkregen haben im Südwesten mancherorts erhebliche Schäden ausgelöst. Besonders hart traf es Bisingen im Zollernalbkreis, wo ein Millionenschaden entstand. Dort standen nach Angaben der Polizei Keller und Straßen unter Wasser. "Eine konkrete Schadenssumme kann derzeit nicht genannt werden, sie geht sicher in die Millionen. Etwa ein Dutzend Häuser entlang des Klingenbachs sind unbewohnbar, zahlreiche weitere teils schwer beschädigt worden", sagte der Sprecher des Landratsamtes für den Zollernalbkreis am Freitag. In Bisingen waren zwei Bachläufe durch heftigen Regen angeschwollen und hatten den kleinen Ort geflutet. Zehn Menschen mussten am Donnerstag aus ihren Häusern und aus Autos von den Einsatzkräften vor den Wassermassen gerettet und evakuiert werden. "Glücklicherweise bleibt es dabei, dass durch das Ereignis und die folgenden Wassermassen in Bisingen niemand - weder Anwohner noch Rettungskräfte - ernsthaft verletzt wurde", sagte der Sprecher weiter. Am Freitag beruhigte sich die Lage wieder. "Es wird natürlich aufgeräumt", sagte der Landratsamtssprecher weiter. "Die Solidarität der Bürger untereinander, die war wirklich mehr als lobenswert", sagte Bürgermeister Roman Waizenegger. Unwetter hatten am Donnerstagabend in Baden-Württemberg teils Bäche anschwellen lassen. Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. In einigen Landkreisen fiel Hagel vom Himmel. Der heftige Starkregen war laut Deutschem Wetterdienst nur ein "kleiner Vorgeschmack" auf den Sommer. Die höchste Niederschlagsmenge binnen einer Stunde ist nach Angaben eines DWD-Meteorologen vom Freitag um 17.00 Uhr in Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) gemessen worden: Hier fielen binnen einer Stunde 38 Liter Regen pro Quadratmeter. In Haslach (Ortenaukreis) gab es in sechs Stunden 63 Liter Niederschlag. Mit 64 Litern den ganzen Tag über war es die größte am Donnerstag an einer DWD-Station gemessene Niederschlagsmenge in Baden-Württemberg. An anderen Orten ohne Wetterstation kann es lokal noch heftiger geregnet haben. Das Wetter bleibt im Südwesten zunächst kühl und wechselhaft, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Am Wochenende könne es aber am Rhein bis zu 21 Grad warm werden. Auch in Schriesheim (Rhein-Neckar-Kreis) stand am Donnerstag laut Polizei eine Straße unter Wasser, es gab Verkehrsbehinderungen. Blitzeinschläge lösten in Stuttgart mehrere Feuerwehreinsätze aus. Teils wurden Straßen gesperrt. Auf eine Fortsetzung des sonnigen Wetters vom 1. Mai darf man dem DWD zufolge am Wochenende kaum hoffen. Am Samstag werde es wechselnd bewölkt sein, zudem könne es gebietsweise regnen, berichteten die Meteorologen. Die Temperaturen steigen demnach auf bis zu 14 Grad im Hochschwarzwald und bis zu 21 Grad am Rhein. Auch am Sonntag wird es viele Wolken geben und regnen. Vereinzelte Gewitter mit stürmischen Böen seien nicht ausgeschlossen, wie der DWD mitteilte. Auch am Montag wird das Wetter der Vorhersage zufolge wechselhaft bleiben.